Beim smino Afterwork zeigten Tina Krischmann und Jan Morten Loës von der VIE Build, wie openBIM zur Basis für Betriebsführung am Flughafen Wien wird – mit Forschung, Standards und viel Praxiswissen.
Wie bringt man 150 Gebäude, 30.000 Arbeitsplätze, 200.000 m² Grünflächen und jährlich 350 Bauprojekte unter einen digitalen Hut? Diese Frage stand im Zentrum des smino Afterwork am 11. März 2025 im Wiener Office von smino. Tina Krischmann (Leitung BIM-Management) und Jan Morten Loës (Leitung F&E) von der VIE Build GmbH zeigten beim smino Afterwork, wie openBIM am Flughafen Wien eingesetzt wird. Sie erklärten, wie der Flughafen seine vielen Gebäude und Anlagen digital organisiert. Ihre Präsentation gab spannende Einblicke in ein großes Bauprojekt. Dabei betonten sie, wie wichtig einheitliche Daten für eine gute Planung, den Bau und den Betrieb sind.
Zu Beginn erklärten Krischmann und Loës, mit welchen Problemen sie es zu tun hatten. Es gibt viele verschiedene Datenquellen, oft in alten Formaten. Dadurch sind verlässliche Entscheidungen schwierig. Die Lösung dafür ist die Methode openBIM. Hier werden neue Gebäude direkt als digitale Modelle geplant. Ebenso werden bestehende Gebäude nach und nach mit Laserscans erfasst und dann in IFC-Modelle umgewandelt.
Das Ziel ist es, alle wichtigen Bauteile für den Betrieb eindeutig zu erkennen. Diese werden mit dem SAP-System verbunden, damit die Informationen digital genutzt werden können. Das alles passiert auf einer zentralen Plattform – der Asset Information Middleware (AIM), die nicht nur verständlich und offen ist, sondern auch Maschinen wie Menschen gleichermaßen “verbindet”.
Dass der Flughafen die Digitalisierung zur Chefsache erklärt hat, zeigt auch die Gründung der VIE Build GmbH im Jahr 2022. Die VIE Build agiert dabei nicht nur als Innovationstreiber am Flughafen und steuert hier die digitale Transformation, die Tochtergesellschaft koordiniert derzeit auch 12 Bauprojekte in drei Ländern – mit klaren Standards, abgestimmten Leistungsbildern und eng getakteter Qualitätssicherung.
Auf Basis nationaler und internationaler Standards wie beispielsweise der ISO19650 und ISO 16739 sowie buildingSMART-konformer Vorgaben wird sichergestellt, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Informationsstand arbeiten. Tina Krischmann betonte beim Event, wie wichtig es ist, nicht nur Tools, sondern auch Prozesse und Menschen zu integrieren. Dies mit dem Ziel, dass openBIM nicht Theorie bleibt, sondern im Alltag funktioniert. Um dieses Wissen auch einer breiten Masse zugänglich zu machen, beteiligen sich sowohl Tina Krischmann als auch Morten Loës als Autorin / Gastautor bei der Erstellung und regelmäßigen Überarbeitung des BIMcert Handbuchs, herausgegeben von buildingSMART Austria.
Jan Morten Loës gab beim smino Afterwork spannende Einblicke in die Forschungs- und Entwicklungsarbeit von VIE Build. Dabei ging es um Themen wie SCAN2BIM, CAD2BIM und BIM2GIS. Ziel all dieser Ansätze ist es, Lücken in der Datendurchgängigkeit bei Planung, Errichtung und Betrieb mit digitalen Methoden zu überbrücken.
Besonders beeindruckend war die automatische Umwandlung von DWG-Daten in IFC-Modelle mit klarer Struktur. Auch die Nutzung von geografischen Daten, um Sicherheitszonen rund um den Flughafen zu prüfen, wurde gezeigt. Loës betonte, dass solche Entwicklungen nur mit starken Partnern möglich sind. In externen Forschungsprojekten kooperiert die VIE Build mit vielen nationalen wie auch internationalen Partnern. Ein Beispiel dafür ist die kontinuierliche und konstruktive Zusammenarbeit mit dataholz.eu. Der Vortrag machte deutlich: Digitalisierung am Bau gelingt nur gemeinsam.
Fotos: Mila Zytka
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