Das Entwickler Team arbeitet intensiv an der Integration von bimspot in smino. Was sind die ersten Features, die umgesetzt werden? Christoph Degendorfer, Head of BIM Operations, gibt dazu einen ersten Insight.
Rapperswil, 10. November 2022 / Interview: Simon Zaugg
Christoph, die Integration von bimspot in smino läuft auf Hochtouren. Was sind nun eigentlich die Features, welche als Erstes in smino eingebaut werden?
Christoph Degendorfer (CD): Die Modellprüfung der BIM-Modelle. Die Modellprüfung ist zentral, um die Qualität in den Modellen zu gewährleisten und wird im ersten Schritt aus einer allgemeinen Qualitätsprüfung und einer Kollisionsprüfung bestehen.
Was heisst das konkret?
CD: Die visuelle Überprüfung von BIM Modellen ist ja bereits heute über den smino Viewer möglich. Der Kunde kann mehrere Dateien übereinanderlegen, beispielsweise der Gebäudetechniker sein BIM-Modell über jenes des Elektrikers. Er kann es auf Unstimmigkeiten visuell überprüfen oder ältere mit neueren Versionen des Gebäudemodells vergleichen. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätskontrolle, hat jedoch den Nachteil, dass er zeitaufwändig ist und selten vollumfänglich durchgeführt werden kann.
Deshalb gibt es als Ergänzung die automatische Modellprüfungen im Form von Kollisions- und Qualitätsprüfungen, die jetzt neu hinzukommen. Dabei werden aufgrund von Regeln die Modelle nach Fehlern durchsucht. Zum Beispiel wird durch das Übereinanderlegen zweier Modelle eine geometrische Überschneidung eines Elektrosicherungskastens mit einer Sanitärleitung bemerkt. smino erkennt diesen Fehler und erstellt automatisch eine Aufgabe mit allen Details dazu. Es entsteht eine Liste mit allen Problemen, die gefunden wurden und der Kunde bekommt eine klar überblickbare Liste. Diese Liste kann dann validiert und priorisiert werden. Danach wird die Liste mit Fehlern dem Modellersteller bereitgestellt. Dieser kann im Modellierprogramm die Fehler direkt bearbeiten. Damit können Fehler frühzeitig in der Planung gefunden und auch behoben werden.
Das heisst, bis dato musste der Projektleiter oder ein anderer Verantwortlicher die möglichen Kollisionen von Auge auf den Plänen erkennen. Mit den neuen Funktionen wird ihm diese Arbeit abgenommen. Und er bekommt diese Liste automatisiert.
CD: Das ist korrekt. Sie oder er kann diese Kollisions- und Qualitätsprüfung auf Knopfdruck ausführen. Natürlich wird fachliche Expertise weiterhin benötigt um die Fehlermeldungen zu verifizieren. Beispielsweise, wenn die Software eine Kollision meldet, die in Wirklichkeit kein Problem darstellt. Diese Meldungen können als relevant oder irrelevant eingestuft werden, so dass im Bedarfsfall eine Kollisionsmeldung im weiteren Verlauf desselben Projekts automatisch ignoriert wird. Dies trägt enorm zur Qualitätssicherung bei und spart eine Menge Zeit.
Wie erkennt die Software denn so etwas?
CD: In unserem Fall verwenden wir eine regelbasierte Qualitätsprüfung – basierend auf Use Cases, die das angewendete Regelset und die Prüfalgorithmen definieren. Wir kombinieren dabei verschiedene Prüfungen, um ein möglichst lückenloses Ergebnis zu gewährleisten. Dabei kommt sowohl eigens entwickelte Technologie zum Einsatz, wie zum Beispiel bei der Prüfung von Bauteileigenschaften. Wir haben aber auch Dritt-Software integriert. Es gibt eine Partnerschaft mit der Prüfsoftware Solibri, das eine sehr tiefgehende Prüfung ermöglicht. Wir kombinieren diese Ansätze in smino und ermöglichen so eine weitgehend automatische Durchführung. Dies führt dazu, dass die Modellqualität nicht nur von Zeit zu Zeit manuell geprüft wird, sondern im Prozess up-to-date und transparent für alle Beteiligten verfügbar ist. Auch für Teammitglieder, die noch kein tiefes BIM-Know How haben.
Ziel ist es, dass es für den Auftraggeber immer einfacher wird, auf Basis von BIM-Use-Cases ein BIM-Projekt zu bestellen und für die Planer und Ausführenden die notwendigen Informationen richtig und zeitgerecht zu erstellen und richtig zusammenzuführen.
Die internationale Non-Profit Organisation Building Smart nimmt hier eine ganz wichtige Rolle ein, um diese BIM Use Cases zu definieren und öffentlich bereitzustellen. Diese Use Cases geben dann den Rahmen vor, mit dem ein BIM Projekt auf smino angelegt und entwickelt wird.
Kategorien:
Schlagwörter:
Marketing
24. Januar 2022
Produkt
Simon Zaugg
14. Februar 2023
Medien Produkt
Simon Zaugg
7. März 2023
Produkt
Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.